Etappen
Rundfahrt Osijek, Vukovar, Serbien, Kopacki Rit, Osijek

Begegnung Donauebene Ziel erreicht. Jetzt noch unsere Rundfahrt in der Region

Samstag, 9. August: Osijek-Vukovar
Strecke: Promade an der Drava bis Wegende, nach rechts bis Parallelstraße auf Radweg (Vukovarska Cesta), Abzweig nach rechts nach Tenja (Kralja Petra Svacica), in Tenja an Platz mit Kirche und Geschäften nach links, am Ortsausgang am Abzweig nach links bis Hauptstraße nach Vukovar (vorbei am Minenenfeld), Hauptstraße 2 mit viel Verkehr, vorbei am Weg zum Flughafen, Abzweig nach links nach Vera (hier kaum Verkehr), nach dem Ort rechts nach Weg folgen bis Kreuzung nach Vukovar,nach rechts Weg über Borovo, dann wieder auf Straße 2 nach links bis Vukovar, Zentrum ist ausgeschildert

In Borovo (Dorf) suchten wir uns einen Platz zum Rasten an der Donau, wo uns gleich ein alter Mann ansprach, der aufgrund seiner früheren Arbeit in Deutschland recht gut deutsch sprach. Es gab Äpfel und Birnen aus dem Garten und frisches Wasser zum Kaffee kochen. Auch bei ihm trat großes Schweigen ein, als wir nach den Geschehnissen des letzten Krieges fragten.

Vukovar Vukovar Vukovar Vukovar:
Waren es in Osijek noch kleinere sichtbare Schäden an Gebäuden, ist die Zerstörung in Vukovar nicht mehr zu übersehen. Das offensichtliche Wahrzeichen der Stadt, ein Wasserturm, thront, wohl auch als Mahnmal, durch schweren Beschuss durchlöchert, am höchsten Punkt der Stadt. Die meisten Häuser der barocken Altstadt stehen nur als Ruinen. Man beginnt, alte Gebäude wieder herzurichten, ist hier jedoch noch am Anfang. Auffällig sind die hochmodernen neugebauten Häuser neben zerfallenden Ruinen.

Vukovar Vukovar Vukovar Wir übernachteten in Sichtweite der Donau im Hotel Dunav direkt an der Donau. Für die zentrale Lage scheint es wenig vom Kriegsgeschehen abbekommen zu haben. Theorie: Möglicherweise waren hier die internationale Presse und ausländische Beobachter untergebracht.
Die Stadt macht heute einen lebendigen, übersichtlichen Eindruck. Es gibt einen kleinen Sporthafen, die Promenade an der Donau und einige Gaststätten.

Vukovar Vukovar Vukovar Hinweis1: Die Fähre am Hafen über die Donau nach Serbien ist nur für den kleinen Grenzverkehr benutzbar, nicht aber für Touristen.
Hinweis2: In der Umgebung von Vukovar gibt es keine Campingplätze, auch wenn in diversen Karten eingezeichnet.

6. Land: Serbien

Sonntag, 10. August: Vukovar-Backi Monostor (Serbien), 100+ km
Nach der bisher vergeblichen Suche nach Campingplätzen fanden wir im Flyer des Naturschtzgebietes Kopacki Rit einen Eintrag in Backi Monostor. Wenn auch die Strecke recht weit sein würde, wollten wir dort am Abend unser Zelt aufschlagen.

Strecke: Vukovar-wieder Straße nach Norden-Borovo-Dalj-Abstecher durch das Weinanbaugebiet Erdut (Abzweig in Dalj Richtung Bahnhof)-Hauptstraße nach Osijek nach links-nach rechts nach Aljmas-Erdut-Grenzübergang bei Erdut

Begegnung Begegnung Aljmas liegt direkt an der Donau, allerdings hinter dem einzigen größeren Hügel in der Nähe. Also anstrengend. Nach dem Erklimmen führt ein Kopfsteinpflasterweg in den Ort,auf halber Höhe ein Kreuzweg zu einem Aussichtspunkt. Und hier ist sie zu sehen: Die Drava-Mündung! Der kleine Ort scheint komplett von der Wallfahrt zu leben: Devotionalenhandel, Gaststätten, Unterkünfte. Sehenswert ist die außen und innen modern gestaltete Kirche im Zentrum. Fazit: unbedingt hinfahren!

Die wenig befahrene Straße führt gemütlich entlang von kleinen Weinanbaugebieten auf dem Pass bis Erdut, dann nach rechts wieder zur Hauptstraße.

Der Grenzübertritt erfolgte problemlos über die Donaubrücke (Reisepass nicht vergessen). An der Kreuzung nach dem serbischen Kontrollpunkt findet man sich an einm recht unwirtlichen, staubigen Ort aus Container-Büros zur Abfertigung der LKWs wieder. Hier ist Geldtausch möglich. Sofort fallen uns die, im Gegensatz zu Kroatien, alten Autos aus Ostblockproduktion auf. Es sind relativ viele Fahrradfahrer (kaum Touristen) unterwegs. Straßen haben wenige Abzweigungen und es herrscht mäßiger bis wenig Verkehr. Der Donauradweg führt hier entlang und ist auch ausgeschildert, zweigt aber zuweilen über größere Umwege von den Straßen ab. Wir wählten die Variante über die regulären Straßen.

Grenzübergang bei Erdut Strecke: Grenze-links nach Sonta-Svilojevo-an Kreuzung nach Apatin nach links (öffentliches Bad)-Apathin-Sombor-im Zentrum nach links, nach Bahnübergang nach links (ausgeschildert-Backi Monostor

Sonta ist ein Dorf mit einer Romasiedlung am Ortseingang. Es fand an diesem Tag ein Markt statt. Interessant ist, dass die meisten Stände ein ähnliches Sortiment an Waren anboten.
Apatin, an der Donau gelegen, ist eine nette Kleinstadt mit schöner Fußgängerzone, wo es zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder gibt.

Treffpunkt: Pannonien-Route Sombor ist das regionale Zentrum. Alle Wege führen hierher. Auch die der Radwanderer. Hier ist richtig was los auf den Straßen und Wegen, allerdings lässt die Luftqualität zu wünschen übrig. Der Radweg in den Ort wird, außer von Autos, von allen anderen Verkehrsteilnehmern genutzt.

Hinweis: Es gibt unseres Wissens keine direkte Verbindung von Apatin nach Backi Monostor. Ein Versuch, über Kopu_ina zu fahren, brachte keinen Erfolg. Der Weg über Sombor ist also nicht zu umgehen.


Treffpunkt: Backi MonostorBacki Monostor So machten wir uns auf die Suche nach einer überdachten Unterkunft. Im Ort ein Schild: Gaststätte und Pension. Angekommen auf die Frage nach einem Zimmer nur Kopfschütteln. Sofort ein Telefongespräch. Fünf Minuten später bezogen wir unser (günstiges) Zimmer zwei Straßen weiter. Hier stand kein Schild!
unsere Unterkunft: Hausnummer 101, deutschsprachig

Schilderwahnsinn Schilderwahnsinn Schilderwahnsinn

Bezdan Montag, 11. August: Backi Monostor (Serbien)-Bilje (Kroatien)
Strecke: Straße nach Bezdan (Einkaufsmöglichkeiten)-Grenze-Batina-nach einigen Kilometern Abzweig links nach Slatna Greda-Weg durch den Nationalpark Kopacki Rit konsequent gerade aus entlang des Auwaldes, am Anfang einige Kilometer asphaltiert, dann Schotter-ab Slatna Greda asphaltiert durch Waldwege-nicht den Abzweig nach Tikves benutzen-am Ende der Straße nach links bis Poduhavlje (erste Gaststätte)-Kopacevo-Bilje

Donau bei Batina Der Weg auf dem Deich entlang des Nationalparks ist nach Tagen ohne Radwege ein Genuss. Es fahren keine Autos. Die Donau ist zwar nicht in Sichtweite, wohl aber die Wasserläufe im Vorfeld mit ihrer besonderen Flora und Fauna. Eigentlich ist man allein. Wir trafen dort den zweiten Radwanderer auf unserer Tour, den ersten kurz vorher in Bezdan. Ist man wieder auf der konsequent geraden Strecke ohne Bäume nach Poduhavlje, wird es etwas langweilig, hat aber auch seinen Charme.

Als wir in der Gaststätte "Kormoran" bei Poduhavlje einkehrten, wurden wir sofort nach unserem Vorhaben angesprochen. Meine Antwort mit der Bemerkung, in der Nähe ein Zimmer suchen zu wollen, löste wieder mal ein Telefongespräch aus, so dass wir schon vor Ankunft unser Zimmer in Bilje reserviert hatten.

Bilje Bilje: optimaler Ausgangspunkt für Ausflüge nach Kopacki Rit oder Osijek; zweckmäßiger Ort mit viel Verkehr; Kneipen, Post, Unterkünfte
unsere Unterkunft: Bett & Bike - Pension Mazur, Branimira 2, Tel. 031/750-294, von Kopacevo kommend an Kreuzung rechts, nach ca. 200m Ausschilderung nach rechts (Mazur/Servis Oruzja), [mazur.hr]

Kresimir Mazur von der Pension war der erste, der bereitwillig über seine Erlebnisse im Krieg Auskunft gab. Das Haus war neu gebaut.Er selbst war Soldat. Nach der Besetzung der Region Baranja durch die Serben, musste die Familie 1994 (?) nach Osijek flüchten und lebte dort mit der kleine Tochter in einem Keller. Das Gebiet wurde unter UNO-Schutz gestellt und evakuiert. Erst 1999 konnten die Einwohner zurückkehren. Sieht man heute den Ort mit seinen Einfamiliensiedlungen, erinnert äußerlich nichts mehr an den Krieg.
Die Pension Mazur organisiert im Verbund mit anderen regionalen Anbietern Gruppenreisen mit organsierten Radtouren im Baranja-Gebiet.

Slama Dienstag, 12. August: Rundfahrt Bilje-Tikves-Kopacevo-Bilje (40km)
Wir nahmen an einer Bootsfahrt durch den Nationalpark teil. Karten gab es in der Naturschutzstation bei Kopacevo. Das Boot fuhr etwa einen Kilometer weiter ab. Beginn war 11:00 Uhr (außer Montag 11:00 und 15:00 Uhr, Fahrzeit 1 Stunde). War eigentlich ganz interessant. Etwas laut für Vogelbeobachtungen. Immerhin haben wir einen Seeadler aus nächster Nähe gesehen. Die Führung gab´s auf kroatisch, obwohl dieselbe Frau uns auf Englisch die Karten verkaufte und den Weg erklärte.
Am Wochenende vor unserer Ankunft fand das Slama-Land-Art-Festival statt. Auf dem Weg von Poduhavlje nach Kozjak standen noch einige aus Stroh gestaltete Großfiguren. [slama.hr]

Kopacki Rit Wir fuhren nach Tikves, ein Komplex mit (heruntergekommenen) Schloss, Parkanlage und Gaststätte, wo einst Titow seine Gäste begrüßte.(auf der Karte: Tikveski Dvorac)
Höhepunkt war das Essen im "Bistro Zelena Zaba", einer Fischgaststätte in Kopacevo in der Nähe des Einkaufsmarktes. (Achtung: echter Insidertipp, Ribarska 3, Tel. 031-752212). Niemand sprach dort deusch oder englisch, unser Kroatisch reichte nicht zur Deutung der Karte aus. So überließen wir der Bedienung die Auswahl. Es war super lecker.

Osijek

Mittwoch, 13. August: Bilje-Osijek (6 km)
Zwischen Bilje und osijek gibt es einen Radweg. Am Ortseingang von Osijek stößt man auf die nördliche Stadtbefestigung. Ein Weg führt Drava-aufwärts zum großen Freibad und zum Zoo. Übergänge über die Drava: Fußgängerbücke hinter dem Bad, Personenfähre am Zoo
Wir wählten wieder die Unterkunft in der Pejacevica 32. Unser Tipp für den Abend: Restorant Kompa vor dem Industriehafen, etwas am westlichen Ende der Promade an der Fähre zum Zoo (Splavarska 1, Tel, 031/275-755, deutschsprachig).

Osijek

Donnerstag, 14. August: Heimflug, Osijek-Flughafen, 20 km
[siehe Fahrradtransport]
Strecke: Promade an der Drava bis Wegende, nach rechts bis Parallelstraße auf Radweg (Vukovarska Cesta), Abzweig nach rechts nach Tenja (Kralja Petra Svacica), in Tenja an Platz mit Kirche und Geschäften nach links, am Ortsausgang am Abzweig nach links bis Hauptstraße nach Vukovar (vorbei am Minenenfeld), Hauptstraße 2 nach rechts (viel Verkehr), Abzweig nach rechts zum Flughafen.

Fazit: Schön war´s!


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