Finnlandurlaub 2001: Infos zum Radfahren in Finnland, erfahren im Juli 2001 |
Übersicht Allgemeine Infos Routenbeschreibung/ Fotos: Oulu- Simo- Kemi- Rovaniemi |
Routenbeschreibung/ Fotos
Helsinki- Porvoo- Lahti-
Heinola- Mikkeli- Juva- Savonnlinna- Punkaharju
Helsinki-Juornaankylä 73km
Helsinki empfing uns mit Regen. Auf Empfehlung des Infoschalters am Flughafen nahmen wir mit den Rädern den Bus in die Stadt. Kurz geschaut und Karten gekauft, machten wir uns auf den Weg entlang stark befahrenen Straßen zum Campingplatz in Rastila am östlichen Ende der Stadt. Die Anmeldung ging Dank Campingcard problemlos vonstatten. Am Morgen begrüßte uns eine Moderatorin vom finnischen Radio und ich bekam meinen Liveauftritt. Da ich mich nun bei der finnischen Bevölkerung vorgestellt hatte, konnte die Tour beginnen.
Der Weg nach Porvoo führt entlang der vielbefahrenen Straße 170 auf Radwegen meist direkt an der Straße. Entfernung Helsinki (Campingplatz)-Porvoo: 37km
Poorvo ist einer der Ausflugsorte der Finnen. Am Wasser gibt es zahlreiche, mit günstigen Mittagsangeboten bestückte Restaurants. Der Ort selbst kann auf eine intakte kleine Altstadt mit vielen kleinen Läden zurückgreifen. Es gibt eine für uns unspektakuläre, doch scheinbar berühmte Kirche am höchsten Punkt der Stadt und einen Campingplatz.
Der Weg führte uns weiter Richtung Norden auf der wenig befahrenen Straße 1605 bis Juornaankylä, einer Siedlung ohne Ortskern.
Nach dem Überwinden einer kräftigen Steigung kamen wir zum ausgeschilderten Badeplatz, an dem bis zum späten Abend noch Betrieb war. Wir bauten unser Zelt auf und schliefen in Gemeinschaft von Mücken ein. Dies war unsere einzige Inanspruchnahme des Jedermannsrechtes.
Juornaankylä-Lahti 62km
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Immer wieder kommen wieder in schlechtes Wetter. Typisch für die Region scheinen plötzliche Regengüsse kurz nach Auftreten von Regenwolken zu sein. Ab Myrskylä Mörskom fuhren wir die Straße 167 bis Lahti. Günstig wirkt sich die Nähe der Autobahn aus, so dass sich der Verkehr in Grenzen hält. Es gibt einen schönen Weg vom Zentrum Lahtis bis zum nördlich gelegenen Campingplatz ab Busbahnhof durch den schönen Park, am Hafen entlang, bis man kurz darauf die Straße bis zum Platz benutzen muss. Angekommen entgehen wir gerade noch einem der kurzen und kräftigen Schauer. Über Lahti thronen die durch den Wintersport bekannten Sprungschanzen. Mit Blick über die Bucht, auf finnisch: Lahti, bietet sich ein eindrucksvolles Bild. Sehenswert weiterhin sind der Park mit den Wasserspielen, sowie der Hafen, von dem man Rundfahrten unternehmen kann oder mit dem Schiff in Richtung Norden seine Fahrt fortsetzen kann. Zudem bietet der Ort fünf Theater, die fast alle im Sommer geschlossen haben. |
Lahti- Vihantasalmi 102km
Satt vom Trubel und Verkehr suchten wir uns für die nächste Etappe eine Nebenstrecke, die uns nordwestlich in entlang der hier beginnenden Seenplatte bringen sollte.
Bis zur nächsten Stadt Heinola benutzen wir die Straße 140. Nördlich der Stadt bogen wir nach Osten Richtung Kouvola ab, fuhren einige Kilometer auf der Straße 46, bis wir auf die Straße 4143 stießen, der wir bis kurz nach der Siedlung Ahvenisto (Verpflegungsmöglichkeit) folgten. Der Fahrbahnbelag wechselt zwischen Bitumen und Piste, lässt sich aber gut befahren. Landschaftlich ist die Strecke sehr schön, einziges Problem- die kräftezehrenden kurzen steilen Anstiege. Der Verkehr ist gering. Ab Abzweig nach Enonlahti (Straßennahme beachten) fuhren wir auf Schotterpiste weiter Richtung Norden. Gelegentlich gibt es landwirtschaftliche Gebäude, kaum Wohnhäuser. Bis zur Brücke von Vihantasalmi kann man auf ruhigen Nebenstraßen, teilweise entlang der Straße 5 fahren.
Der Campingplatz liegt direkt am gegenüberliegenden Ufer und ist an der Tankstelle angegliedert. Er wird als Transitplatz genutzt und ist billig. Verpflegungsmöglichkeiten gibt es in der Tankstelle.
Jetzt noch Kontakte mit den finnischen Nachbarn geknüpft. Je später der Abend, umso mehr Wodka und Bier machte die Runde und umso aufgeschlossener wurden die Leute. Hat Spaß gemacht!
Vihantasalmi- Juva 93 km
Hier wird die Topografie der Region zum Problem. Aufgrund der vielen Seen gibt es immer nur eine Möglichkeit, weiterzukommen- über die Hauptstraße 5 mit entsprechend sehr starkem Verkehr. Radwege fehlen, was den Stress noch erhöht. Wir kommen durch Mikkeli, im Ort gibt es Radwege. Mikkeli ist eine Einkaufsstadt mit vielen Menschen. Es gibt einen kleinen Hafen für Ausflugs- und Sportboote, sowie einen Campingplatz. In Richtung Juva steht ein großes Einkaufszentrum ausserhalb des Ortes. Wir fuhren weiter auf , bzw. neben der Straße 5 bis Juva zum Campingplatz am Jukajärvi, der von der Straße 14 abzweigt. Der Campingplatz liegt sehr schön an einem Moorsee (nach dem Baden duschen nicht vergessen). Es gibt, wie fast überall eine Sauna und Heidelbeeren im Wald. In der Nähe findet jedes Jahr eine Holzkunstausstellung statt. Wir genehmigten uns die Sauna. Abkühlung gabīs im See. Frühstück bestellten wir am Platz. Nach einem Ruhe- und Waschtag fand (m)eine kurze Frühstücksgeburtstagsfeier statt, bevor wir uns auf den Weg nach Savonlinna machten. |
Juva-Savonlinna 82 km Nach der vorherigen Tortour genossen wir den etwas geringeren Verkehr auf der Straße 14 in östlicher Richtung bis Savonnlina. Das Ziel war schnell erreicht und die letzten Kilometer führte ein Radweg neben der Straße entlang. Und trotzdem tappten wir in eine Falle. Der Campingplatz Vuohimäki befindet sich auf dem Gipfel des höchsten Hügels der Gegend und ist entsprechend mühsam zu erreichen. Der Ort ist bekannt für seine Burg Olavinlinna, wo es auch deutsche Führungen gibt. Wer noch zu hat, kann eine Ausflugsfahrt per Schiff um die Burg, nach Punkaharju oder nach Süden zum Saimaasee unternehmen. Richtung Norden gibt es ebenfalls Linienverkehr. Rings um die Burg gibt es zahllose Verpflegungsmöglichkeiten zu Touristenpreisen. Alle Sehenswürdigkeiten geschafft und den Campingplatz für nicht so ganz toll befunden, machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg nach dem vielversprechenden Punkaharju. |
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Savonlinna- Punkaharju 40 km Der Weg führt einfach weiter auf der Straße 14. Man merkt es kaum, aber die Fahrt geht über einen schmalen Steg bis zu einer Insel. Gut ausgeschildert liegt gleich am Retretti- Museum der Campingplatz. Auf Hinweisschildern fanden sich Hinweise auf weitere Plätze, die wir zumindest nicht zu finden in der Lage waren. Eigentlich liegt der Platz noch nicht in Punkaharju, man hat einfach die vorherige Insel als Erholungsgebiet umgebaut. Im Ort selbst ist nichts los. Man erkennt ihn an der Häufung von Einkaufszentren und Behörden. Empfehlenswert ist auf jeden Fall der Besuch des Retretti- Museums, ein mit verschiedenen Kunstwerken vollgestopftes künstliches Höhlensystem. Kleinere Ausflüge durch die Landschaft bieten sich an.
Wir besuchten das Museum und ließen uns dort per Webcam ablichten, um das geschossene Bild per E-Mail nach Hause zu schicken. Eine Dali- Ausstellung schien doch eher etwas für Eingeweihte zu sein. Einen Tag nutzten wir zum Radfahren ohne Gepäck- die Gipfel waren ohne nicht ganz so bedrohlich. Es waren die letzten zwei Tage im östlichen Teil Finnlands. Jetzt sollte es mit dem Zug in Richtung Norden gehen. Eine passende Bahnverbindung bekamen wir über Internet am Informationsschalter in Punkaharju Wecken um 5 Uhr, ab zum Bahnhof von Retretti, rein in einen der drei am Tage fahrenden Züge. Der nicht- englisch sprechenden Schaffner eröffnete uns mittels Übersetzung eines Fahrgastes, dass wir den Anschlusszug wegen eines vollen Fahrradabteiles nicht nehmen konnten. Dies zwang uns zum Aufenthalt in dem sehr ruhigen Ort Parikkala. Jetzt waren wir noch knapp zwanzig Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Der Strand war nicht weniger schön, als im Ort vorher. Wo wir tags zuvor ausschließlich Urlauber sahen, trafen wir hier zwei. Kurz vor Abfahrt des Zuges wurde es dunkel und es kam ein starkes Gewitter auf, was die wartenden Fahrgäste zwang, auf die Bänke zu steigen und unser Gepäck, da wir nicht so schnell den Regenschutz aufspannen konnten, leicht durchnässte. Trotz Verspätung und den dadurch bedingten Wechsel in nicht reservierte Züge schafften wir es, gegen 23:00 Uhr in Oulu zu sein. |
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Strand von Parikkala
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