... Wenn die Geschichte entsprechend dem Klischee von Polen verlaufen wäre, würde sie natürlich so enden. Unser kleines grünes Männchen hatte aber am Ende seiner Reise noch alle seine Habseligkeiten beisammen und, so viel sei verraten, auch noch tolle Sachen, wie Zapiekanka oder Zubrovka in seinen grünen Fahrradtaschen. Aber beginnen wir am Anfang seiner Reise:

Bereits vor seiner Reise wollte sich das Männchen vergewissern, daß es mit dem Zug "mare balticum", welcher ab Berlin früh morgens über Gdansk und Olsztyn bis nach Elk in den Masuren fährt, mitgenommen wird. Bei der deutschen Bahn (bahn.de) konnte ihm jedoch niemand eine Reservierung für diesen Zug geben. Nur die Fahrkarte und eine Fahrplanauskunft , auch über seinen Internet-Anschluß, war möglich. So versuchte es auf gut Glück, in Eberswalde, wo es sich zu dieser Zeit aufhielt, einzusteigen. Aber da stellte sich die Zugbegleiterin in den Weg und ließ es nicht in den den Zug, da es keine Reservierung hatte und der Zug sowieso schon in unserer schönen Hauptstadt mit Fahrrädern voll war. Wie kamen wohl die anderen Fahrradfahrgäste zu ihrer Reservierung? Nun ja, dem kleinen grünen Männchen ist dies bis heute schleierhaft. Nette Fahrkartenverkäufer suchten ihm eine leider weitaus ungünstigere Verbindung heraus, so daß es sich entschloß, vorerst nicht die weite Strecke bis in die Masuren, sondern nur bis zur polnischen Ostseeküste zu fahren.

Es fuhr mit dem Zug bis Koszalin. Der Radweg bis zum Badeort Mielno war ein buckliger Weg neben einer viel befahrenen Straße. Angekommen traute es seinen Augen nicht. Auf der schmalen Straße fuhren so viele Autos, daß es nur mit Mühe über die Straße kam. Beiderseits des Weges waren über Kilometer Kneipen, Geschäfte, Imbißbuden und Zeltplätze, die so voll waren daß nirgendwo mehrere Zelte nebeneinander aufgebaut werden konnten. Irgendwann fand es einen Platz, um die Nacht zu verbringen.  

Am nächsten Tag erreichte unser kleines grünes Männchen mit seinem roten Fahrrad den Ort Darlowo (gesprochen Darwowo), welches früher Rügenwalde hieß und nach dem eine gewisse Teewurst benannt wurde. Im angrenzenden Seebad Darlowko baute es sein grünes Zelt gleich am ersten Zeltplatz auf und begab sich unter die Menge. Irgendwie war ihm dieser Ort angenehmer. Es war zwar auch voll, aber Autos mußten am Ortsrand warten und überhaupt schien der Ort gemütlicher. Straßenmusikanten unterhielten die Leute, am Strand gab es jede Menge Belustigungen und Betätigungsmöglichkeiten für Jung und Alt. Eine etwas  langweilige Bootstour wurde angeboten. 


Darwowko

Am lustigsten aber war die Brücke, welche über den Hafen führte. Nun, was soll an einer Brücke schon lustiges sein? Diese dort zog sich beim Eintreffen von Booten auseinander. Mit dem lautem Geheul einer Autoalarmanlage wurde sie für Passanten gesperrt und das Ereignis angekündigt. Die Urlauber machten sich aber einen Spaß daraus, noch in letzter Sekunde über die Brücke zu rennen. Es schien, als ob derjenige, der als Letzter die Brücke überquerte, einen Preis oder Ähnliches bekäme. So dauerte diese Aktion schon mal eine gute viertel Stunde. Als sich das Männchen eine Zeit lang beim Baden und Sonnen und Saufen erholte, zog es weiter gen Osten. 


Brücke Darwowko

Da sein Ziel die Masuren waren, bestieg es einen Zug und fuhr bis Gdynia. Gdansk, so sagte man  ihm, sei im Sommer überlaufen von Touristen, sowie kleinen und großen Gaunern. Ein Glück, daß es gleich Anschluß bekam bis Tczew. Diese Fahrt sollte ihm auch in Erinnerung bleiben. Es war ein Freitag und in Gdansk stiegen noch so viele Leute ein, daß es kaum noch Luft bekam. Es blieb eigentlich nicht mal mehr der Platz zum stehen übrig. Trotzdem drängten sich die Leute an ihm und seinem roten Fahrrad vorbei in die Toilette. Am Ende dieser Fahrt war sein Fahrradspiegel kaputt und es mit seinen Kräften am Ende. Es nahm sich vor, nie wieder an einem Freitag in Polen Zug zu fahren.

Es war gegen Abend und das Männchen wollte noch bis Malbork fahren. Es stieg auf sein Fahrrad und fuhr auf der Straße 50 auf dem Seitenstreifen entlang. Dieser Weg war früher sicher mal als Autobahn geplant gewesen und ist heute so stark befahren, daß es sein eigenes Wort nicht mehr verstand und Abgase ihm die Luft raubten.

In Malbork stieß es auf den Wegweiser zum Zeltplatz und fuhr gleich dort hin, um noch etwas zum Essen zu kaufen und gleich zu schlafen. Der Platz war sehr schön und der einzige an der Stadt. Am Platz war die Gastwirtschaft schon zu. Es hatte aber nicht mehr die Kraft, bis in die Innenstadt zu laufen, so daß es an diesem Abend hungerte. Die sehr freundliche Dame an der Rezeption gab ihm noch ein Stück Kuchen von ihrer eigenen Nachtration ab.


Marienburg


Einschußlöcher in der Burgmauer

Als das kleine grüne Männchen am nächsten Tag ausgeschlafen hatte, bekam es am Platz ein schönes Frühstück und ging dann zu Fuß in die drittgrößte Burganlage Europas, der Marienburg. Dort konnte man sich für 99 Sloty eine deutschsprachige Führung kaufen und den Preis auf die mitgehenden Touristen verteilen. Da das Männchen aber nicht recht wußte, welche Touristen es ansprechen sollte, begnügte es sich mit einer im Preis inbegriffenen polnisch sprachigen Führung. Schon bald wurde diese ihm so langweilig, das es die Burg mit einem Heft allein erkundete. Es war eine wirklich sehr schöne Burg, die nach den Zerstörungen des letzten Krieges weitgehend wieder aufgebaut wurde. An den Mauern konnte man noch gut die Einschußlöcher der Gewehre sehen. Um die Burg herum gab es genügend Möglichkeiten, sein Geld bei Speis und Trank oder Souvenireinkauf loszuwerden. Sonst hatte die Stadt nichts herausragendes zu bieten. Zum Mittag fand das Männchen unweit der Burg und einem Markt eine von diesen öffentlichen Kantinen, dort namens Gastronom, wo es billig gutes Essen bekam. Solche Einrichtungen gab es viel in Polen. Sie zu finden, ist nicht einfach. Man sollte sich die Informationen bei Einheimischen holen. 

Das nächste Ziel der Reise waren  die schiefen Ebenen des Elblaski-Kanals. Es suchte sich den Weg über Dzierzgon, Rychlyki nach Barzyna und traf dann irgendwann auf den Kanal, auf dem es nach links abbog und alsbald zur einer der schiefen Ebenen kam. Über mehrere Stufen werden dort mittels eines Wagens die Boote auf Schienen aus dem Wasser gefahren und den Berg auf oder ab im Trockenen transportiert.


ruf ufn Berg...

Die freundliche, wie soll man sagen, vielleicht Bahnwärterin zeigte dem kleinen grünen Männchen sogar den Maschinenraum, welcher eigentlich gar kein Maschinenraum ist, sondern nur ein großes Wasserrad, mit dem mit natürlichen Kräften die Anlage in Funktion gebracht wird. Eine Broschüre konnte man ebenfalls erwerben. 


...und rin inn Kanal

Nun war unser kleines grünes Männchen in den Masuren, einem Seengebiet ähnlich der Mecklenburger Seenplatte mit etwas anderer Geologie. Kleine Hügel brachten kurze Anstiege und Abfahrten mit sich. In Kuhlen gab es viele kleine Seen, die weitgehend naturbelassen waren. Große Feriensiedlungen waren die Ausnahme. An den Straßen schlossen sich Bäume zu wunderschönen Alleen zusammen. Der Autoverkehr war mäßig, an Durchgangsstrecken stark.  Nebenstraßen konnten schon mal Kopfsteinpflaster haben, waren aber kaum befahren. Hauptstraßen waren in gutem Zustand und konnten auch am Randstreifen befahren werden.

Seine nächste Übernachtung sollte auf dem Zeltplatz in Pasym gemacht werden. Dort angekommen, fand es gleich einen Platz, auf dem es auf einer windigen Fläche die ganze Nacht allein in seinem grünen Zelt wohnte. Am nächsten Tag fand es direkt im Ort den richtigen Zeltplatz, der irgendwie viel gemütlicher aussah. Da unser Männchen Pasym und seine Lokale nun schon kannte, zog es weiter.

So kam es nach Mragowo (gespr. Mrongowo), einer  Stadt, wo es kleine Läden, einen schönen Markt, Kneipen und eine Fahrradreparaturwerkstatt gibt. Sogar Radwege, für Polen untypisch, gab es. Der Zeltplatz am Ortskern erwartete die Gäste mit dem Hinweis, daß man doch hier selbst auf seine Sachen aufpassen solle, da nicht bewacht werde. So bekam da kleine grüne Männchen etwas Angst um sein grünes Zelt und das rote Fahrrad und suchte weiter. Schon drei Kilometer weiter fand es an der Ostseite des städtischen Sees einen Platz, der sehr schön gelegen war. Leider waren dort die Duschen und Toiletten ziemlich unsauber. Ja, es gab für den ganzen Platz nur drei Toiletten und zwei Duschen. Die Geschlechtertrennung wurde einfach aufgehoben, damit sich das Personal eine eigene, saubere Gebäudeseite reservieren konnte. Dafür hatte die Kneipe immer auf. Da aber das Männchen vor hatte, seinem Fahrrad etwas Ruhe zu verschaffen, blieb es am Platz für vier Nächte. In der Nacht feierten junge Leute ein großes Fest mit lauter Musik. An Schlaf war da nicht zu denken.

In Mragowo gab es am Wochenende ein Kulturfestival. Eine Waldbühne (Amphitheater) wurde schon Tage vorher hergerichtet, Scheinwerfer, Kameras für eine Fernsehübertragung und Kulissen aufgestellt. Unser Männchen schaute sich die Bühne an und wurde auch gern von den Arbeitern dort gesehen. Es konnte an diesem Tag die Sonnenfinsternis aus polnischer Sicht erleben.  Als es in der Stadt zum Essen war, begann plötzlich ein großer Wolkenbruch. Schirme flogen durch die Gegend, Menschen suchten nach einem trockenen Stellplatz und alsbald standen auch die Straßen unter Wasser. Am Amphitheater blieb nichts mehr so stehen, wie es vorher war. Vieles ward kaputt und die Arbeiter dort sehr traurig. Doch sie verzagten nicht und drei Tage später fand das Konzert, eine Mischung aus Festival der Volksmusik und Schlagerparde mit teilweise ziemlich furchtbaren Einlagen statt. Das ganze Wochenende waren Musikgruppen in den Kneipen, Ausstellungen zu sehen und es es wurde Kunsthandwerk verkauft.

Einen Höhepunkt bildete der Umzug. Schon eine Stunde vorher sperrte die Polizei die Straßen. Die Leute schauten aus dem Fenster, Passanten stellten sich an den Straßenrand. Gespannt schaute man auf das Ereignis. Dann kamen etwa zweihundert Leute musizierend anmarschiert und nach gut fünf Minuten war der Zug vorbei. Welch ein Ereignis !  


Sonnenfinsternis in Polen


Unwetter


Festival


Umzug


Wolfschanze

In der Nähe gab es noch bei Ketrzyn die Wolfschanze (kwartera hitlera), das gesprengte und jetzt der Öffentlichkeit zugängliche ehemalige Hauptquartier eines gewissen Führers. Außer vielen kaputten Bunkern waren nur noch viele deutsche und polnische Touristen zu sehen. Der Weg dorthin ist ausgeschildert. 

Ganz ansehnlich fand das Männchen Mikolajki, den Ort, an dem sich irgendwann alle Hobbykapitäne treffen. Von Mragowo fahren Busse dort hin. Der König der Fische, ein etwa drei Meter langes Plastikwesen schwimmt in der Nähe der Autobrücke, stellt keine besonder Schönheit dar, ist aber das Wahrzeichen der Stadt. 

Weiter zog unser Männchen nach Sorkwity. An der dortigen PTTK-Station (Gesellschaft für Touristik Polens) fand es einen sehr sauberen, preiswerten und neu gestalteten Platz vor. Von hier aus starten Kanuwanderer zu einer berühmten Kanutour, die bis zu zwölf Tage dauert. Der Platz schien fast ausschließlich von deutschen Touristen belegt zu sein. Im Ort gibt es mehr Kneipen, Geschäfte und Pensionen, als der Ort Wohnhäuser hat

Unser Männchen erinnerte sich, daß es als Kind mal in Ruciane Nidda gewesen war. So führte ihn seine nächste Etappe über Nebenstraßen dorthin. Da es seit dem großen Wolkenbruch viel, wie auch an diesem Tag, regnete, fand es eine Art Kinderferienlager, wo ihm ein Bungalow vermietet wurde. In Pensionen, die sich auf Plakaten anbieteten, wurde es nicht aufgenommen, da diese nur Gäste für einen längeren Aufenthalt haben wollten. Außerdem gab es noch die die Möglichkeit, in umgebauten Eisenbahnwagen am Bahnhof zu übernachten. Der Ort bietet einen etwas bescheideneren Hafen als Mikolajki und eine kleine Einkaufs- und Kneipenmeile, also auch ganz hübsch, fand das Männchen.

Langsam mußte das Männchen an seine Heimreise denken und schlug den Weg Richtung Elk ein. Ab Biala Piska, wo es von freundlichen Menschen auf deutsch begrüßt wurde, gab es plötzlich keine dieser typischen kleinen Läden und keine Kneipen mehr auf den Dörfern. Es versuchte, bis zum Zeltplatz nach Dybowo (über Dmusy und Rózynsk Wielki) zu kommen. Kaum ein Auto begegnete ihm. Angekommen, fand es einen verlassenen Platz vor in einem Ort, der außer einem kleinen See absolut nichts zu bieten hatte. Da mußte sich unser kleines grünes Männchen auf den Weg nach Elk machen und schaffte so an diesem Tag die größte Strecke.

Den Zeltplatz fand es, nach dem es den Abzweig nach Szeligi am Ende der Umgehungsstraße und noch zwei Kilometer weiter gefahren war. Natürlich war es wieder mal spät geworden und es gab am Platz keine Einkaufsmöglichkeit. Die Bude am Platz hatte zu. Nur ein Imbiß am Strandbad machte ihm noch eine Bockwurst (Kielbasa) warm.

Den letzten Tag nutzte das Männchen, um noch einige Erinnerungen einzukaufen. Es versuchte, noch einmal richtig polnisch Essen zu gehen. Leider fand es nur eine Pizzeria, die die in Polen berüchtigten mit Ketchup überlaufenden Pizzas anbot. Die Läden machten auch um achtzehn Uhr zu, so daß das kleine grüne Männchen mit seinem roten Fahrrad zum Zeltplatz zurückfuhr und dort ein letztes polnisches Bier trank.

Am Tag der Abfahrt stand es schon früh auf, um rechtzeitig vor den anderen Touristen am Bahnhof zu sein. Der Zug stand schon bereit und es hatte Zeit, ordentlich sein rotes Fahrrad anzuschließen und sein grünes Zelt und die grünen Fahrradtaschen zu verstauen. Sein reserviertes Abteil war noch verschlossen. Da aber ein sehr schöner Platz mit einem schönen Tisch frei war, blieb es dort sitzen. Dem Schaffner sagte es, daß es ihm hier gefiele. Trotz dem blieb auf der ganzen Fahrt sein reserviertes Abteil verschlossen. Nach und nach kamen viele andere Touristen, auch mit Fahrrädern, in den Zug. Ab Olsztyn war das Radabteil eigentlich voll. Bis Gdansk kamen jedoch immer mehr Radfahrer in den Zug. Das rote Fahrrad mußte sich den Platz mit mit dreizehn anderen Rädern teilen. Deutsche Touristen erzählten von ihren Erlebnissen, von Diebstählen,  ihren Erinnerungen an die Zeit, als Polen noch deutsch war und andere Geschichten.  Für das Männchen gab es in Berlin Anschluß. In Leipzig wartete es auf den Zug nach Erfurt und dieser kam, was soll man dazu sagen, direkt aus Warschau. In Erfurt durfte es den Lastenfahrstuhl des Bahnhofs benutzen und mußte sein mit dem grünen Zelt, dem grünem Schlafsack und den grünen Fahrradtaschen und den vielen Erinnerungen beladenes rotes Fahrrad nicht die Treppe hinter tragen.

So richtig toll in Polen:
nette polnische Menschen
die Gegend
polnisches Essen
Piwo
Zubrovka
das Preisniveau

Gar nicht toll:
deutsche Jugendliche, die mit Hitlergruß aufwarteten
zu volle Züge
sehr schmutziges Wasser in Urlauberzentren
Mangel an Radwegen
teilweise Gleichgültigkeit vom Zeltplatzpersonal
Ignoranz von polnischen Ortsnamen bei älteren deutschen Touristen
Ketchup auf der Pizza

einige praktische Hinweise:

Geld:
Umtausch in Banken und Wechselstuben möglich, beides in Städten ausreichend vorhanden
1 DM entspricht ca. 2.05 Sloty
Fast alles ist in Polen für uns billig, Benzin hat ein ähnliches Preisniveau

Einreise:
Der Reisepaß ist notwendig. Eine kostenpflichtige Ausstellung eines Ersatzdokuments an der Grenze soll möglich sein. Für die Weiterreise nach Litauen wird kein Visum mehr benötigt, für Rußland schon und ist nicht einfach zu bekommen.

Sprache:
Es empfiehlt sich, ein Wörterbuch mitzunehmen.
Ältere Polen sprechen nicht gern deutsch, jüngere wenig englisch.
Zu weilen begegnet man Deutschen, die immer in Polen lebten. Sie lassen sich gut aushorchen in Bezug auf Wege, Geschichte usw.

Verkehr:
Freitags sind die Züge voll. Auslandsfahrkarten werden nur zu bestimmten Zeiten verkauft, Mo-Fr. 08-16 Uhr Fahrradmitnahme ist prinzipiell überall in Zügen möglich.
PKP=Zuggesellschaft
PKS=Busgesellschaft
dworzec=Bahnhof
peron=Bahnsteig (entspricht dem Gehsteig zwischen dem Bahnsteigen)
odjazd=Abfahrt (an Tafeln meist in gelber Farbe; Abfahrtstafeln werden oft nur nach den Endhaltestellen der Züge geordnet, Computerausdrucke für Verbindungen sind bei der Auskunft zu bekommen)

Straßen sind, bis auf wenig benutzte Seitenstraßen gut. Der Verkehr kann dicht sein. Autoklau soll noch an der Tagesordnung an. Das Aufsuchen von bewachten Parkplätzen ist ratsam. Routenplanung unter www.routenplanung.de

Essen:
Trinkgeld wird gern genommen. In fast jedem Dorf gibt es einen Laden und eine Imbißbude mit Standartangebot, Restaurants in Städten. Offensichtlich deutschsprachige Restaurants nehmen einen ordentlichen Touristenaufschlag, das Essen ist meist sehr gut. Fleisch wird als Hundert Gramm Preis ausgeschildert. Dazu kommt dann noch der Preis für Salat und Beilage. Das kann man sich dann wieder aussuchen. Auf alle Pizzas wird übermäßig viel (süßer) Ketchup aufgebracht.

Zapiekanka=spezielles polnisches Baguette (meist sehr billig)
Hamburger = sind selbstgemacht, groß und lecker Piwo = Bier gibt's überall, wird oft schon morgens gedrunken; Bier mit Sirup wird viel gedrunken-war nichts für unseren Geschmack
Kielbasa=Bockwurst in verschiedenen Variationen

kawa (Mehrzahl: kawe) = andere Sorten, als in Deutschland, schmeckt am Besten mit Zucker
sok = Saft
mlieko= Milch
smietana= Sahne (auch die, die in die Milch kommt)

frytki= Pommes
ziemniaki=Kartoffeln
lodý=Eis - war immer richtig lecker

barszcz= dünne rote Rüben Suppe

kurczak=auf gut ost-deutsch Broiler
zubrovka=der Wodka mit dem Bisongras

noch Fragen?
E-Mail: 

Literatur:

Polens Norden-Ostseeküste und Masuren (Reise Know How) Euro-Länderkarte Polen (RV-Verlag) Grosse Masurische Seen-Touristenkarte (erhältlich im polnischen Buchhandel) weitere Fahrrad - Infos über ADFC.de Links zu weiteren Reiseberichtsammlungen auf unserer Hauptseite    

weitere Rad (Reise) Infos beim ADFC

Polnisches Fremdenverkehrsamt

Reiseinfos Polen

Reiseberichte von Fahrradtouren in Mitteleuropa

Links zu weiteren Reiseberichten auf unserer Hauptseite

Blickpunkt Polen

Pawel Stanek aus aus Niechorze bat uns, einen Link auf seine Seite zum Thema Fahrradferien an der Ostsee zu setzen:
http://www.rowerobaza.net/

Bezüglich unserer Probleme mit der Fahrradmitnahme im Zug: "Mare Baltikum" machte ich eine Anfrage an die Bahn AG.
Hier die Antwort

Hier noch Meinungen, die uns in Bezug auf diesen Reisebericht erreichten:

von Claudia Frenz am 31. März 2000

Hallo Andreas,

habe voller Spannung Deinen Reisebericht über die Polen-Tour gelesen. Da wurden wahnsinnig schöne Erinnerungen wach. Ich bin vor knapp drei Jahren für drei Wochen ebenfalls mit dem Rad durch den Ostteil Polens gefahren. Ausgangspunkt waren Bialystok und der Urwald Bialowieza, dann ging es an der weissrussischen Grenze entlang, durch die Romintener Heide und Masuren bis nach Gdansk. Viele der Orte, die du geschildert hats, hab ich auch besucht und dabei 1300 KM zurückgelegt. Diese Tour war der wohl intensivste Urlaub, an dem ich noch lange gezehrt habe. Ich hoffe nur, die Polen machen nicht den Fehler, die westlichen Formen des Tourismus zu übernehmen. Ansätze davon waren leider schon in Masuren, Mikolajki zu beobachten.

Grüße nach Thüringen

Claudia

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von Jürgen Ritter am 31. März 2001

Hallo u. guten Tag, ich habe Eure Homepage mit Intresse gelesen. Obwohl ich viel unteranderem beruflich in den Masuren unterwegens war, habe ich zu 70% es gegenteilig empfunden. Zu 70% konnte man den Frass in den Restaurants u. Imbissbuden nicht essen, es war fast genauso ungeniesbar, als wenn man vor der Wende in der DDR, ohne Insidertip, etwas speisen wollte. In Mikolajki muss man sich den Weg durch versoffenes einheimisches Volk bahnen, was zu jeder Tageszeit dort lauthals pöbelnd u. saufend herumsteht und einen im gebrochenen deutsch permanend anbettelt. Das grösste problem was polnische Gewerbetreibende haben, überhaupt einen Mitarbeiter zu finden, der auch zur Arbeit kommt, insbesondere nicht klaut u. auch noch seine Arbeit macht wenn keiner Ihn beaufsichtigt. Über die völlig überzogenen Hotelpreise möchte ich gar nicht erst sprechen. Der Strassenzustand ist heute noch so katastrophal wie früher im Osten(vor der Wende, denn jetzt hat der Westen ja alles gebaut). Wenn nicht jemand ein ausgesprochener Angelsportler ist, kann ich keinem empfehlen in den Masuren Urlaub zu machen. Schöne Landschaften gibt es überall. Für das was einem in den Masuren geboten wird, ist es vom Preisleistungsverhältnis alles andere als kostengünstig! Die paar Pfennige die man beispielsweise beim Tanken, für den minderwertigen gepanschten Kraftstoff spart, zahlt man dann für die Motorreparatur 1000 fach mehr. Wer einen preiswerten Urlaub in einer schönen Landschaft machen will ist mit Tschechin oder der Slowakai besser bedient.

MfG. Jürgen Ritter


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Andreas Bank (Mühlhausen/Thür.)..........erstellt im August 1999, aktualisiert im Dezember 2003